Monday, February 22, 2010

Redwoods

Wir sind im Moment so viel unterwegs, dass ich überhaupt nicht nachkomme mit bloggen... letztes Wochenende sind wir ganz in den Norden von Kalifornien gefahren und haben diverse State Parks mit sog. Coastal Redwoods (Sequoia sempervirens) besucht. Die Geschichte der Region ist wie vielerorts: ursprünglich lebten diverse Indianerstämme in der Gegend, deren Lebensgrundlage dann ab 1800 von europäischen und anderen Siedlern sukzessive zerstört wurde. Die Siedler haben das Land in Beschlag genommen und benötigten Holz für ihre Häuser. Das lieferten die riesigen Bäume natürlich in grossen Mengen. Nachdem 1850 der Goldrausch einsetzte, wurde der Berdarf der in Scharen angekommenen Goldgräber noch grösser. Dies rief bereits um 1910 die ersten "Baumschützer" auf den Plan, die versucht haben, das Abholzen der Redwoods einzudämmen. Da aber ein Grossteil des Landes in Privatbesitz war, ging das Abholzen bis in die 1960er Jahre weiter und erst 1968 konnten die letzten verbleibenden Bäume unter Naturschutz gestellt werden. Heute stehen auch dank Wiederaufforstungsbemühungen noch ca. 3% des usrpünglichen Baumbestandes. Die Coastal Redwoods sind die grössten Lebewesen überhaupt: die Bäume können über 110 Meter hoch und 7 m im Durchmesser werden (das entspricht einem 35-stöckigen Gebäude!). Sie werden durchschnittlich 600 Jahre alt, es können aber auch mal 2000 Jahre sein... Sie überstehen Feuer, sogar wenn der Hauptstamm dabei ausbrennt (siehe erstes Bild unten). Dank der Fähigkeit, sich auch per Knospung zu "vermehren" sind sie quasi unsterblich. Natürlich sind die Redwoods nur ein Teil eines ganzen Ökosystems aus Tieren und Pflanzen - wir hatten regelrecht den Eindruck im Urwald zu sein. Dazu hat auch noch beigetragen, dass das Wochenenende ziemlich verregnet war und überall Nebelschwaden in den Tälern hingen - die perfekte Stimmung für diese Gegend. Es war jedenfalls sehr beeindruckend, zwischen diesen Riesenbäumen herumzuwandern und sich vorzustellen, was die schon alles "gesehen" haben...
Am Samstag Mittag haben wir in dem ehemaligen Speisesaal eines Sägereiwerkes zu Mittag gegessen. Die Holzfäller erhielten drei warme Mahlzeiten täglich, die an langen Tischen serviert wurden. Es gab soviel, bis alle satt waren. Wir erhielten eine Schüssel Suppe, eine Schüssel Salat, dann ein paniertes Hackfleischplätzli mit Kartoffelstock und Gemüse und ein Dessert. Dazu gabs Brot und Kaffee oder Tee. Wir waren froh, dass wir nur einen Hauptgang bestellt hatten...

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